Kommentare (7)
Zum Unterschied vom schweizerischen Gebrauch ist "welsch" (älter "wällisch" und dann Dialekt: "wallisch") in Österreich nur "italienisch":
die Kunst, ohne Master Französisch und Wallisch z'lernen
source: Eipeldauer-Briefe Bd. 3 (1796)
Che lingua le pare piu difficile, l'Italiana o la Francese? - Welche Sprach kommt ihm schwerer vor, die Wällische oder die Frantzösische?
La lingua Italiana e piu facile della Francese. - Die Wällische Sprach ist leichter als die Französische.
La lingua Francese piu difficile che l' Italiana. - Die Französische ist schwerer als die Wällische.
source: Ronualdus Terminus, GRAMMATICA ITALIANA, oder Kurtzer, jedoch vollkommener Weeg-Weiser zu der Italiänischen Sprache. (Wien1742)
In Tirol spricht man oft von den
"Wallischen" :
Wanderung zum Wallischen Johann in Aschau.
Ende des 19. Jahrhunderts lebte in einer Höhle am Ratzenberger Wald der "Wallische Johann". Der Einsiedler mit dem bürgerlichen Namen Johann Foltran stammte aus dem italienischen Fleimstal. In sechs Jahren baute er ganz allein den Bauernhof "Angerer", lebte aber selbst immer in der Höhle. Im Winter 1906 wurde er dort erfroren aufgefunden und in Aschau begraben. Die Wanderung führt zur Höhle des "Wallischen Johann"
source: Tirol php
Theater über das Leben des Wallischen Johann auf der Waldbühne am Originalschauplatz im Ratzenwald, Uraufführung der Volksbühne Aschau im Zillertal
source: 26. Juli 2014 PREMIERE STEIN auf STEIN
Und da entsprechende Verdächtigungen Frankreich betreffend nicht bekannt sind, wird Franz Mittler mit den "Welschen" auch wohl nur Italiener im Sinn gehabt haben, als er schüttelte:
Italien ist eine schönes Weinland,
doch ich bezieh' dort lieber Leinwand.
Man weiß ja, dass die feinen Welschen
die meisten von den Weinen fälschen.
source: Franz Mittlers Gesammelte Schüttelreime. Hrsg. von Friedrich Torberg. Gardena, Wien 1969, S.40
s.a. Einträge
walisch,
walischsowie
walsch Koschutnig 17.06.2016
Die Schreibung „ll“ ist nicht korrekt. Wie auch welsch in der Überstzung
und den Einträgen bisher ist die Schreibung „l“ angegben.
Der Ursprung des Wortes bezeichnet Italiener aus den Talgemeinschaften
Bersntol und Tesino (Tesinotal) das Suganertal bzw. Suganatal.
Dieses lautet in der Sprache Italiens „Valsugana“, also ebenso in der
Schreibung „l“
Der Eintrag ist zu überarbeiten oder zu entfernen.
A-1989+D 17.06.2016
1.) Was heißt schon korrekt, wenn es hier doch Leute gibt, die Sachen wie "
Brommramm,
Brommramm" gleich 2x eintragen?
2.) Woher stammt dein Glaube, dass der 2-fache Eintrag von "walisch" mit nur 1 L korrekt ist? (Ist der Stehsatz "Glauben heißt nichts wissen" bekannt?)
Doch ich will menschlich sein und einen"walisch"- Nachweis für dich suchen.
Ha, da ist was:
Dori will wieder Walisch probieren. Marlin: "Nein, Schluss mit Walisch. Du kannst kein Walisch"
source: Christian Friedl, Hollywood im journalistischen Alltag
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Ach, nein, so ein Pech! Das ist richtig unmenschlich! Das meint ja weder valsuganisch noch italienisch, sondern die Sprache der Wale! Na, was soll's! Nur - mit Österreich hat's halt nichts zu tun.
Koschutnig 17.06.2016
Die Sprache der Wale ist sicher gegeben und das Beispiel bezieht sich auf deren
"walisch"
Jedoch bereits viel früher z.B. 1812 wurde "walisch" Sprache (Menschen) literarisch
niedergeschrieben.
Versuch eines Schweizerischen Idiotikon, mit etymologischen Bemerkungen untermischt Band 2
von Franz Joseph Stalder
Aus dem obigen walisch ist unser schweiz. welsch,' wälsch entstanden, welches bey uns fremd, ausländisch in Absicht auf Sprache heißt.
Auch bestätigt hier wieder die Schreibung "l"...
A-1989+D 17.06.2016
Und mit -ll- gibt's noch weit ältere Belege!
Das Folgende gehört zwar nicht zu den alten, mag aber interessieren, da es von einem Slowenen stammt:
Mit diesem Wort ‚walsch’, welsch hat es eine besondere Bewandtnis; als ‚walsch’ gelten die romanischen Sprachen und deren Vertreter, bei uns also die Italiener, in der Schweiz eher die Franzosen, darüber hinaus ist "welsch" jede fremde, nicht verständliche Redeweise.
source: Janko Messner, Vsebina je oblika. Der Inhalt ist die Form, Edition Rapial 1998 , S. 61
Und dazu gibt’s auch die Sprachwissenschaft:
Althochdeutsch ’
walh’ meinte den Romanen und mit
’wealh’ bezeichneten die Angelsachsen die Kelten, auf die sie stießen, denn Sprachwissenschaft(l)er waren die Germanen alle keine. Den Ursprung aber haben beide Wörter höchstwahrscheinlich im (keltischen) Stamm der Volsker, (lat. ’volscae’, germanisch
’walhos’) und der Name wurde dann auf sämtliche Kelten übertragen und weiter, als Gallien romanisiert war, auf die Romanen und in Österreich schließlich eingeschränkt auf Italiener. [/quote]
Koschutnig 17.06.2016
Und da wir uns nun ja einig sind, dass „welsch“ nicht immer und überall dieselbe Sprache meinen muss, du jedoch mit einer "walisch"- Rechtschreibung lange vor Duden auftrumpfst, jetzt doch noch ein recht altes Beispiel fürs „Wallisch“ mit - i -und - ll - , und zwar eins von 1731, hier ein Wort, das völlig dem tirolischen "wallisch" von heute gleicht, wenn's auch hier unserm heutigen Walisisch entspricht:
weil die Sachsen, wegen derer Gebürge, nicht konten hinein kommen. Deswegen ist auch die Wallische Sprache allemal von der Engeländischen unterschieden gewesen, als welche sehr viel von der Sächsischen Sprache angenommen hat. Nachgehends sind die Wallischen Könige, oder Fürsten zwar denen Sachsen zinsbar geworden.
source: Der/Mit Historischen / Politischen/ und andern importanten Sachen beschäfftigte Staats-Mann
(1731)
Koschutnig 17.06.2016
Der Eipeldauer:
Ein neue wallische Opra gebn so jetzt auch, und da kommt sogar ein Elephant und ein Trampelthier drin vor
source: Briefe eines Eipeldauers an seinen Herrn Vetter in Kakran über d'Wienstadt, Band 2 (1794)
und
In der wallischen Kirchn habn s' die Täg für ein verstorbne Dam auch ein wunderschöne Musik aufgführt
source: Briefe eines Eipeldauers an seinen Herrn Vetter in Kakran über d'Wienstadt, Band 3, (1796)
Und der einst viel gelesene Tiroler Rudolf Greinz ein gutes Jahrhundert später:
vom Polenta wollte der Bauer nichts mehr wissen. Das sei "a wallische Kost, a verhölltuifelte"
source: Rudolf Greinz, Rund um den Kirchturm (1917)
Koschutnig 22.10.2016