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inkommodieren


[ IPA: [ɪnkɔmoˈdiːʀən] ]

Bedeutungen: 1. bemühen, Unbequemlichkeiten bereiten; belästigen 2. sich Mühe, Umstände machen Synonyme: behelligen, belästigen in Österreich noch gebräuchlich, veraltend: belästigen, stören, jemandem Unannehmlichkeiten oder Mühe bereiten; „verunbequemen“ Herkunft: von gleichbedeutend französisch incommoder im 17 Jahrhundert; Beispiele: "Na? Ist die Gnädigste vielleicht gar mit einer Gripp' inkommodiert?!" Liselotte von der Pfalz, eine Pariser Hofdame, berichtet über Prinz Eugen Franz von Savoyen-Carignan (1663–1736), : „Er incommodiert sich nicht mit Damen, ein paar schöne Pagen wären besser sein Sach.“ [1] [1] Quelle: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache


Wortart: Verb
Tags: wienerisch,belästigen
Kategorie: Gemütszustände, Befindlichkeiten Veraltet, Historisch
Erstellt von: Joker
Erstellt am: 29.10.2015
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Kommentare (1)


"in Österreich noch gebräuchlich", doch wohl bes. in der Wendung "Inkommododieren Sie sich nicht!" = Machen Sie sich keine Umstände!
Doch hier einige Beispiele aus der großen österr. Literatur :
»Es geht mir gut, Herr Baron, ich bin ganz gesund, bitte um Entschuldigung, bitte, sich nicht zu inkommodieren
source: Joseph Roth Radetzkymarsch, (1932/2016)
MARSCHALLIN, Meine Kammerzofe, ein junges Kind vom Lande,
Ich muss fürchten, sie inkommodiert Euer Liebden.
source: Hugo von Hofmannsthal, „Der Rosenkavalier“ (1911) in Richard Strauss, „Der Rosenkavalier“. Die schönsten Opern der Welt 168 (2012)
KRAUTKOPF im Eintreten zu den Herren. Bitte untertänigst, meine niedrige Wohnung zu beehren.
STIFLER. Wir werden Sie nicht lange inkommodieren.
source: Nestroy, „Der Zerrissene“ (1844/2013)


Ansonsten gelegentlich auch in D noch, z.B.
In einem Zimmer sitzen, das man durch Reisebeschreibungen recht groß und weit machen kann, und allein im Kopfe reisen ist angenehmer, da weder Staub, Zeitraub noch Unbill und Zoll und Visitationswesen den Reisenden inkommodieren! Wer trotzdem packt, soll packen – und sich schämen!
source: Thomas Kapielski (aus Berlin), „Jakobus, steh mir bei!“, Die ZEIT (4.3.2010)
trotz aller enormen Spannungen verband sie für lange Zeit ein beachtliches Maß an Selbstdisziplin und Solidarität zur Sache, das es ihnen untersagte, die Öffentlichkeit mit politischen Mannbarkeitsritualen zu inkommodieren.
source: Robert Leicht, „Scharping und Schröder im Dauerstreit…“, Die ZEIT (8. 9.1995)
Er war von der Sinnlosigkeit „zu sitzen, zu schreiben, ein Tippfräulein inkommodieren zu müssen“ überzeugt, besonders deshalb, weil er meinte,„das liebe Vaterland“ wolle das alles gar nicht wissen. Schon im Januar 1948 hatte er zum Thema „geliebtes Vaterland“ geschrieben: „Es gibt gewisse Dinge, die dürfen nur von Toten stammen.“
source: Richard Exner über Gottfried Benn, Die ZEIT (14.11.1980)

Koschutnig 30.10.2015





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Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Eigenarten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie erstrecken sich auf Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Rechtschreibreform gewisse Grenzen setzt.

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